Über Trockenfutter
von Mike Theiss
Dies ist eine Inhaltsangabe des
Artikels "Gjenvinningsgalskap" (Wiedergewinnungs-Wahnsinn), der im
Sommer 1997 in der skandinavischen polytechnischen Fachzeitschrift "Miljø
Aktuelt" erschien. Verfasser ist Dipl. Ing. / Diplomwirtschaftler
Harald Johnsen. Wörtliche Zitate sind in Anführungszeichen gesetzt.
Tierfutterproduzenten
sind Sponsoren
Schon 1995 betrug der
Jahresumsatz amerikanischer Pet-food Produzenten ca 10 Milliarden
Dollar. Die Pet-food Industrie ist seit langem der wichtigste Sponsor
für Interessenverbände der Hundebesitzer. Ohne die umfangreichen
finanziellen Beiträge der Futterproduzenten wären grössere
Veranstaltungen mit Hunden heute kaum noch durchzuführen. Hier liegt
der Grund dafür, dass für Hundeverbände Kritik an kommerziellem
Hundefutter so gut wie tabu ist.
Gesunde und leistungsfähige Hunde
"In gross angelegten
Reklameeinsätzen präsentiert man uns Bilder von Vitalität, strotzender
Gesundheit und Leistungfähigkeit - alles dank des Fertigfutters, das
heute hauptsächlich aus den USA und Canada importiert wird. 'Reines
hochwertiges Fleisch, keine künstlichen Zusätze' lesen wir."
Die Wirklichkeit
sieht oft anders aus
"Was die Produzenten uns nicht
sagen, ist dass sie statt 'ganzen Hühnchen' lediglich Köpfe, Klauen,
Eingeweide und Federn verwendet haben. Die 'wohlschmeckenden
Fleischbrocken' sind Kuhhirn, Zunge, Embryos, die mit Hormonen
vollgestopft sind und z.T. von selbst-verstorbenen Tieren stammen.
Sogar Fleischteile, die von Krebs angegriffen sind, können im Futter
Deines Vierbeiners beigemischt sein. Was man 'Korn' oder 'Getreide'
nennt, sind eher Schalen und ähnliches, was als Abfallstoff bei der
Produktion für den menschlichen Verzehr übrig bleibt."
Industrie mit eigenenen Spielregeln
Der Verfasser behauptet, dass die
Futter-Industrie so mächtig ist, dass sie ihre eigenen Regeln
erstellen konnte. Der Endproduzent braucht z. B. die ihm zugelieferten
Rohstoffe (die keine Angaben über die Bestandteile enthalten müssen)
nicht zu analysieren, und er ist nur zu Angaben jener Stoffe
verpflichtet, die er selbst beimischt. Die Angaben über Protein, Fett
und Kohlehydrate sind so geformt, dass diese z.B. durch ein "Gebräu
aus alten Lederschuhen, Motorenöl und Sägespänen erfüllt wurden." Mit
anderen Worten: Ein solches Gebräu kann die gesetzlichen Anforderungen
für Fertigfutter erfüllen.
Beigemischte Zusätze
"Um dem Produkt einen besseren
Klang zu verschaffen, steuert man dem Gebräu Vitamine und Minerale
bei. Warum tut man das? Weil die Hauptbestandteile des Futters
keineswegs die hochwertige Qualität besitzen, die die Produzenten uns
weismachen wollen."
Brutale Behandlung
"Mit Hilfe einer brutalen
Behandlung formt man aus der Futtermasse kleine, feste, ansprechend
aussehende Kügelchen. Bei dieser Behandlung wird dann der letzte Rest
eventuellen Nahrungswertes verdorben, der vielleicht doch noch in
dieser Masse vorhanden gewesen sein könnte."
Minderwertige Bestandteile
"Betrachtet man Pet-food aus
einer nahrungswert-orientierten Sicht, so besteht es hauptsächlich aus
zweifelhaften Bestandteilen. Dieses hochprozessierte Machwerk wird Dir
von den gleichen Leuten empfohlen, die Dir davon abraten, Deinem
Vierbeiner die Reste Deiner eigenen Mahlzeit zu geben."
Industrie ohne Gewissen
Der Verfasser stellt in seinem
Artikel den Mangel an Ethik und die Gewissenslosigkeit der
Futterindustrie an den Pranger. "Als Resultat dieser Gegebenheiten
leiden heute 2 Millionen amerikanische Hunde und Katzen an Alergien.
Viele Tiere reagieren alergisch auf dieses knallhart behandelte
Fressen - von dramatischen Krankheitsreaktionen bis zu chronischen
Gesundheitsstörungen."
Der wirkliche Inhalt
"Hier folgen die Bestandteile des
Produktes "Dinner with Chicken": 97 % Korn, 2,25% Abfallprodukte von
Hühnerschlachtereien, 0,75% Wasser. Ausserdem Spuren von Farbstoffen,
Vitaminen, Mineralier und anderen Zusatzstoffen.
Die Mengen an Kornprodukten im Tierfutter habe sich in den letzten Jahren sehr stark erhöht, weil die Amerikaner eine gesundheitlich bessere Ernährung für sich selbst anstreben, mit weniger tierischen und mehr vegetarischen Produkten. Deshalb stehen immer weniger tierische Abfallprodukte für die Herstellung von Tierfutter zur Verfügung. Kornprodukte haben eine andere Bedeutung in der Tierfutter-Produktion bekommen. Früher waren sie zusätzliche Füllmasse, heute sind sie Hauptbestandteil."
Die wichtigsten Bestandteile in
vielen Futtermarken sind heute Mais, Soyamehl und gemahlener Abfall
aus Hühnerschlachtereien, und diese drei machen zusammen oft über 90%
der Futtermasse aus.
Bindemittel
"Die Futterindustrie verwendet
eine Reihe von Bindemitteln und Feuchtigkeitsmitteln, die sich im
Dickdarm unserer Vierbeiner festsetzen und zu Verstopfungen führen.
Soya, ein sehr oft beigemischter Bestandteil des Futters, ist völlig
wertlos für unsere Hunde und Katzen, weil diese nicht die Fähigkeit
besitzen, Soya zu verdauen. Stattdessen bläst es den Magen auf und
entwickelt Darmgase."
Nach Meinung des Verfassers
verwenden die Produzenten Soya aus zwei Gründen: Sie können damit
sowohl den Proteingehalt als auch gleichzeitig das Volumen/Gewicht des
Futters auf eine billige Weise erhöhen. Tatsächlich ist jedoch Soya
ohne jeglichen Nutzen für die Tiere, sondern lediglich eine Belastung
für ihr Wohlbefinden.
Wenig Fleisch
"Wenn wir uns vorstellen, eine
Dose mit "Dinner with Beef" wäre so gross wie ein Einfamilienhaus,
würde die 'Fleischmenge' (d.h. Organe, Eingeweide, Hirn und anderes,
was wir Menschen nicht essen wollen) einen Kleiderschrank füllen.
Zugesetzte Stoffe wie Vitamine, Minerale und Geschmacksstoffe würden
je ein Wasserglas füllen, und den Rest des Hauses würden Abfallstoffe
der Kornproduktion füllen."
Verdorbenes Abfall-Fett
Diverse Fettstoffe, die sich für
den menschlichen Genuss nicht mehr eignen, z.B. Abfall-Fett nach
Benutzung in Schnellimbissen, verharschtes Tierfett, verdorbene Sahne
usw. werden direkt in die getrocknete Masse aus Kornabfällen und
Proteinmehl gesprüht, die unsere Vierbeiner als solche nie anrühren
würden.
"Die Tragödie besteht darin, dass unsere Tiere den Geruch und Geschmack von Fett lieben. Das Fett wirkt gleichzeitig als Bindemittel, und erlaubt den Einsatz von anderen Zusätzen wie Farbe und Geschmacksstoffe."
"Ausgedientes Bratfett von
Grossküchen ist im Laufe der letzten 15 Jahre zur wichtigsten
Fettquelle für amerikanisches Tierfutter geworden. Dieses Fett wird in
der Regel in Fässern oder offenen Behältern monatelang unter
ungünstigen Temperaturverhältnissen gelagert. Diese werden von
Händlern abgeholt, die kräftige antioxydierende Stoffe beisetzen, um
eine weitere Degradierung des Fettes zu verhindern. Dieses Gemisch
wird an die Futterproduzenten verkauft."
"Verdorbenes und stark
preserviertes Fett ist schwer verdaulich und kann zu einer Reihe von
Reaktionen führen: Erbrechen, Durchfall, Darmgas und extrem schlechtem
Mundgeruch - um nur einige zu nennen."
Gesundheitsschädliche Zusätze
Da die Zulieferer die
Bestandteile ihrer "Produkte" nicht angeben müssen - und auch niemand
danach fragt - kann der Futterproduzent mit vollem Recht "frei von
jeglichen Zusätzen" auf die Packung schreiben, obwohl den Rohstoffen
nachweislich Nitritt, Ethoxyquin (EQ), BHT und BHA begefügt wurde.
"Ein amerikanischer Tierarzt
machte sich die Mühe, alle Petfood-Marken zu analysieren, die mit der
Aufschrift 'frei von chemischen Zusätzen' oder 'nur natürliche
Bestandteile' versehen waren. Er wies synthetische Antioxidanten in
sämtlichen nach. EQ ist der am meisten benutzte synthetische Stoff in
Hunde- und Katzenfutter. So gut wie alle amerikanischen
Petfood-Erzeugnisse enthalten EQ, obwohl dies nicht in der
Warendeklaration aufgeführt ist."
Pflanzengift
EQ wurde um 1950 von der Firma
Monsanto als Insektenmittel und Pflanzengift entwickelt, und bekan
schnell auch als Stabilisator für Gummi Bedeutung. Später wurde in der
Gummiindustrie unter den Arbeitern eine starke Erhöhung der Fälle von
Leber- und Nierenschäden sowie Haut- und Blutkrebs registriert.
In den neunziger Jahren wurde die Firma Monsanto von amerikanischen Gerichten in Verbindung mit diesen Krankheitsfällen verurteilt, u.a. weil sie Resultate von Krebs- Untersuchungen manipuliert hatte um ihr Produkt weiterhin vertreiben zu können. Als Stabilisator für Tierfutter wird EQ jedoch weiterhin benutzt, wobei die Produzenten ironischerweise mit vollem Recht den Verbraucher darüber im Unklaren lassen dürfen. Krebsfördernd
"Die Forschung mit Tieren hat
eine Verbindung zwischen der Einnahme von EQ und reduzierter Immunität
nachgewiesen. Es wird angenommen, dass ein Zusammenhang zwischen den
dramatisch ansteigenden Krebsfällen bei Tieren und der steigenden
Benutzung von chemischen Stoffen im Futter besteht. Neben EQ sind auch
BHA und BHT stark im Bilde, was die Ausbreitung von Krebs angeht.
Diese Resultate der Forschung wurden der Öffentlichkeit 22 Jahre lang
verschwiegen."
Später wurde das
Forschungsprojekt stark kritisiert, weil es nur halbherzig
durchgeführt worden sein soll. Heute spricht man nämlich sogar von
einer epedemie-artigen Entwicklung von Tierkrankheiten, darunter
besonders einem Versagen der Nieren- und Leberfunktion.
Wichtige Todesursache
"Nierenkrankheiten sind heute
eine der drei wichtigsten Todesursachen bei amerikanischen Hunden und
Katzen. Das durch schädliche Stoffe stark verunreinigte Petfood stellt
eine unzulässige Belastung für dieses Organ dar."
Der Rest des Artikels beschreibt
die verschiedenen Vorgänge bei der Herstellung des Futters, die dazu
führen, dass auch die wenigen wertvollen Stoffe fast völlig zerstört
werden. Diese Bearbeitung ist notwendig, um das Futter haltbar und
angenehm im Geruch und Aussehen machen zu können.
Neue Krankheiten
Zum Schluss zitiert der Verfasser
den amerikanischen Tierarzt R.L. Wysong:
"Es tauchen ständig neue
Krankheiten auf, die man auf Petfood zurückführen kann. Schlechtes
Sehvermögen, Gicht, Hautkrankheiten usw.
Es spielt keine Rolle, ob Du billiges oder teures Petfood kaufst, oder ob du es bei Deinem Tierarzt kaufst. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Vierbeiner vom Petfood krank wird, ist bei allen gleich gross."
***********************************************
Futter-Wahrheiten und
neue Studie
Die Zusammensetzung der
Inhaltsstoffe ist eines der elementarsten Unterscheidungsmerkmale
zwischen handelsüblichen Futtersorten aus den Gross- und
Lebensmittelmärkten und den höherwertigen Futtersorten. Ebenso ist die
Art der Konservierung ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Hier mal wieder
eine grundlegende Übersicht, was auf der Verpackung drauf steht und
was drin ist oder nicht und was der Hund warum braucht. Dazu die erste
Teil-Veröffentlichung einer Langzeitstudie über Magendrehung der
renommierten Purdue-Universität (Indiana) über ernährungsbedingte
Risikofaktoren.
Die Erklärungen (Deklarationen) auf den Futter-Verpackungen:
Gesetzeslücken erlauben den
Herstellern zu werben: "wir fügen unserem Futter kein Etoxiquin, BHT
oder BHA bei". Doch diese Konservierungsmittel sind bereits in den
Ausgangsprodukten der verschiedenen Futtersorten enthalten und müssen
daher nicht mehr deklariert werden.
Wissen wir, welche Hühnerfabriken, die nicht ohne Pharmaka auskommen, auch Hochpreis-Hundefutter-Hersteller beliefern, was wirklich im Industriefutter als Konservierungsmittel drin steckt? Und in welchen Mengen? Warum muss "Sensitive", "Leicht" oder "Light" angeboten werden für Hunde, die immer allergischer, immer empfindlicher auf Futter reagieren? Weil die anderen diese Allergie gefördert haben? Nichts ist auf dem Futtersektor undurchsichtiger als die tatsächliche Qualität der Ausgangsprodukte, der Grundstoffe, und die "Zutaten". Nichts ist durchschaubarer als das äusserst niedrige Qualitätsniveau der EU-Vorschriften. Seit der zwangsläufigen Anpassung an das EU-Futtermittelrecht werden zum Beispiel beim Rohprotein nur Mindestgehalte vorgegeben. Es kann also vorkommen, dass in der "Analyse" 19 Prozent steht, aber der wirkliche Gehalt 29 Prozent beträgt. Rohprotein ist die Zusammenfassung aller Aminosäuren (Eiweiss-Verbindungen). Daraus kann der Laie aber nicht ermessen, ob sie aus pflanzlicher oder tierischer Quelle sind. Auch Klärschlamm oder Tiermehl können als Träger fungieren. Soja ist billig für die Hersteller, aber für Hunde oft schwer verdaulich. Hochwertiges Futter kommt ohne Menadion (künstlich synthetisiertes Vitamin K) aus. Ein hoher Anteil an Rohfasern (unverdauliche, pflanzliche Ballaststoffe) erhöht die Kotmenge. Unter Rohasche sind meist alle Mineralien gemeint. Dieser Anteil sollte nicht über sechs Prozent liegen. Ein zu hoher Anteil belastet die Nieren. Auch hier werden nach EU-Norm nur Höchstwerte aufgeführt. "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse": Diese Deklaration reicht von Fleisch bis Tiermehl. Lammfleisch zum Beispiel muss nur zu knapp die Hälfte reines Fleisch sein. Verunsicherung durch Täuschung: Der Käufer wird verwirrt durch die Erklärungen "Antioxidantien" und "Konservierungsstoffe". Der deutsche Hersteller von "Allco" in einer internen Mitteilung: "Sowohl Antioxidantien als auch Konservierungsstoffe gehören zu den deklarationspflichtigen Zusatzstoffen, die in Anlage 3 der Futtermittelverordnung aufgeführt sind." Beide Zusatzstoff-Gruppen haben unterschiedliche Wirkungen. Antioxidantien sind Substanzen (Ethoxiquin, BHT, BHA, Ascorbinsäure wie Vitamin C und Tocopherole wie Vitamin E), die chemische Radikale binden und dadurch den oxidativen Verderb von Futter verzögern. Konservierungsstoffe hingegen greifen in den Stoffwechsel von Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) ein oder verzögern den mikrobiellen Verderb durch ph-Wert-Absenkung mit organischen Säuren (Ameisen-, Propion- oder Essigsäure). Beide Stoffgruppen verlängern die Haltbarkeit des Futters. Der oxidative Verderb von Trockenfutter muss aber bei den heute üblichen Fettgehalten und Mindesthaltbarkeitsfristen durch Antioxidantien von allen Herstellern verringert werden. In der Zusammensetzung sollte der Hersteller alle Zutaten genau auflisten. Also nicht nur einfach Fleisch und Getreide, sondern die Art des Fleisches (Hühnerfleisch oder Lammfleisch), sowie Art und Sorte des Getreides, das verwendet wird.
"Fleisch"
Es kann Fleisch verwendet werden kann, das von ungeklärter Herkunft ist (Abdeckerei oder Schlachtabfälle). Daher sollte die Art des Fleisches angegeben werden, um sicher gehen zu können, welches Fleisch als Proteinquelle verwendet wird. Ein guter Hersteller wird Art und Herkunft des Fleisches angeben und sich nicht hinter dem Sammelbegriff "Fleisch" verstecken. Von zweifelhafter Herkunft sind die so genannten "tierischen Nebenerzeugnisse". Laut europäischem Futtermittelrecht dürfen Kadaver, Hufe, Innereien, Urin etc. unter diesem Begriff in das Futter gemischt werden. Ein Hersteller, der diese minderwertigen Zutaten vermeidet, erklärt deshalb genau, welche Zutaten in dem Futter sind. Warum also sollte ein Hersteller dies deklarieren, wenn angeblich hochwertiges Fleisch in seinem Futter ist? Da auch hochwertige und wichtige Innereien zu den "tierischen Nebenerzeugnisse" gehören, ist es ratsam auf einen Hersteller zu vertrauen, welcher Art und Herkunft seiner Zutaten genau auflistet. Steht auf einer Futtersorte etwa "Lamm min. 4%", darf sich dieses Futter "Lammfleischfutter" nennen, auch wenn die restlichen 96 Prozent vom Schwein oder Rind kommen. Auch die Qualität und Herkunft der "4 % Lamm" ist nicht eindeutig geklärt, da es alles mögliche vom Lamm sein kann. Diese "4 %" entscheiden über die Sorte des Futters, obwohl der überwiegende Teil undefinierbarer Herkunft ist. Das Ergebnis dieser laschen Rechtsprechung sind wechselnde Rezepturen und eine wechselnde Akzeptanz beim Tier, letztlich Unsicherheit beim Verbraucher und beim Käufer.
"Getreide"
Getreide sollte in geringer Form im Futter sein, da Hunde und Katzen Beutefresser sind. Leere Füllstoffe wie Erdnussschalen, Reisstärke, Sojamehl, Weizengrane oder Abfallprodukte aus der Bierbrauerei haben in einem guten Futter nichts verloren. Sie geben dem Tier nur ein Gefühl der Sättigung, werden aber zu einem geringen Teil verdaut und finden als "grosser Haufen" ihr Ende. Die Verwendbarkeit dieser Zutaten ist also schlecht. Hinter dem Begriff "pflanzliche Nebenerzeugnisse" verstecken sich solche Zutaten.
"Konservierung"
Durch einige kritische Verbraucher kamen die grossen Hersteller dazu, BHA und BHT hinter dem Begriff "EWG-Zusatzstoffe" zu verstecken. BHA (E320) und BHT (E321) sind künstliche Antioxidantien, die Krebs verursachen und allergische Reaktionen hervorrufen können. Diese künstlichen Konservierungsstoffe dürften nicht verwendet werden, da sie im Humanbereich nicht bei Allergieproblemen und Migränepatienten eingesetzt werden sollen. Weitaus bessere Konservierung wird durch die Vitamine E und C erzielt, sowie mit diversen Ölen und Kräuterextrakten. Der Zusatz "ohne künstliche Konservierungsstoffe" ist aber kein Freibrief für diese Futtermarken. Es kommt darauf an, welches Antioxidiant verwendet wurde. Antioxidanten verhindern die Ranzigkeit des Fettes. Hochwertige Fette benötigen wenige bis gar keine Konservierungsstoffe.
Protein
"Baustein des Lebens". Für die Bildung von Muskeln, Knochen, Haut, Fett, Blut und Gewebe verantwortlich. Proteine setzen sich aus Aminosäuren zusammen und werden in tierische und pflanzliche Proteine (essentielle und nichtessentielle Aminosäuren) unterteilt. Angaben sind in verdaulichem Rohprotein gemacht. Einige Hersteller haben begriffen, dass die früher hohen Rohprotein-Werte von weit über 25 Prozent zurückgefahren werden müssen.
Fette
Wichtige Energielieferanten. Ungesättigte Fettsäuren können teilweise nicht selbst gebildet werden und müssen aufgenommen werden. Fette spielen eine Rolle bei der Akzeptanz der Tiernahrung. Gute Futter verzichten dank hochwertiger Fette auf künstliche Duftstoffe und Lockstoffzusätze.
Kohlehydrate
Kohlehydrate sind die zweitwichtigsten Energiespender. Für eine ausgewogene Ernährung müssen Kohlehydrate mit den Proteinen in der richtigen Relation stehen - das ist aber individuell für jedes Lebewesen. Stärke und Zucker sind für Schnellkraft verantwortlich. Zu den gut verdaulichen Kohlehydraten zählen aufgeschlossener Mais, gekochter Reis (aber nicht billiger!) und aufgeschlossener Weizen.
Rohfaser
Diese Ballaststoffe müssen ausgewogen für eine gute Verdauungsarbeit die Regulierung des (Futterdurchfluss) im Dickdarm sorgen.
Vitamine
Organische Nährstoffe, in kleinen ausreichenden Mengen lebensnotwendig, müssen zugeführt werden: Fettlösliche (A, D, E und K) und wasserlösliche (B-Komplex, Vitamin C, Folsäure, Calcimpantothenat und andere) sind für den Stoffwechsel verantwortlich. Wasserlösliche (nicht jedoch Vitamin B12) werden nur wenig vom Körper gespeichert, erfordern stete Zufuhr über die Nahrung. Gefahr: Bei fettlöslichen Vitaminen kann überdosiert werden.
Mineralstoffe
Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium und Chlor sind wichtig für einen funktionierenden Stoffwechsel.
Wasser
Unentbehrlich für das Lockern der Nahrung im Verdauungstrakt, den Transport der Nährstoffe zu den Geweben, den Zellstoffwechsel und die Ausscheidung. Und für die Regulierung der Körpertemperatur. Ein Hund vermag bis zu drei Wochen auf Nahrung verzichten, aber bereits ein Wassermangel von mehr als zehn Prozent kann tödlich sein.
Kehrt sich die
Erkenntnis beim Thema Magendrehung um?
Auszug aus der über sechs Jahre
währenden Studie der Purdue-Universität zur Magendrehung: Teilreport
über ernährungsbedingte Risikofaktoren
Aus der Ausgangsstudie mit 1991 Hunden aus elf großen und riesigen Rassen wurden 106 mit Magendrehung in diesen Teil der Studie einbezogen und mit 212 zufällig ausgewählten Hunden als Kontrollgruppe verglichen. Die gesamte Studie wird demnächst in einer der US-amerikanischen Tierärzte-Journal veröffentlicht. Hundezeitung. de veröffentlicht als erstes Fachmedium einen Auszug: Die Studie hat den Zusammenhang früherer Berichte erwiesen, wonach ein erhöhtes Risiko für Magendrehung besteht bei zunehmendem Alter, ein "Verwandter ersten Grades" mit Magendrehung, und eines erhöhten Futternapfes. Neue Ergebnisse erbrachten ein 160 Prozent erhöhtes Risiko, wenn Hunde ein Trockenfutter bekommen, das innerhalb der ersten vier Inhaltsstoffe (laut Deklaration auf der Verpackung die Zutaten, die in der Reihenfolge des Gewichts aufgelistet werden) Fett enthält. Das Risiko steigt auf 200 Prozent, wenn das Trockenfutter Ascorbinsäure (Vitamin C) als Konservierung (Preservative) erhält, das in den ersten vier genannten Inhaltsstoffen steckt. Trockenfutter, die Fleischmehl mit Knochenanteil enthalten (unter den ersten vier Inhaltsstoffen) senken das Risiko um 53 Prozent. Anfeuchten des Trockenfutters hat keinen Einfluss auf das Risiko. Aber wenn die Futter Ascorbinsäure enthalten und dann angefeuchtet werden, steigt das Risiko um 300 Prozent.
Ungefähr 30 bis 33 Prozent der
Fälle von Magendrehung in der Studie konnten auf Trockenfutter mit
Fett und/oder Ascorbinsäure in den ersten vier Inhaltsstoffen
zurückgeführt werden.
|